Die ersten Takte soll ein ganz Großer sprechen, Wolfgang Amadeus Mozart:
„Den Himmel zu erringen ist etwas Herrliches und Erhabenes, aber auch auf der lieben Erde ist es unvergleichlich schön. Darum laßt uns Menschen sein.“
1966 ist das Jahr, in dem ich geboren wurde. Fast zeitgleich haben sie den Stadtteil aus dem Münchner Boden gestampft, in dem ich aufgewachsen bin: Neuperlach. Hier streben die Häuser in den Himmel und die Skyline macht schon von weitem der Frauenkirche und dem Fernsehturm Konkurrenz.
Vielleicht liegt’s daran, dass ich auch immer „nach oben“ will. Rauf auf die Bühne oder an die vordersten Plätze der Charts. Die Vorraussetzungen waren gegeben: Mein Vater, Fagottist bei den Münchner Symphonikern, beide Eltern Mitglied im Philharmonischen Chor in München.
„Gesang und Liebe in schönem Verein. Sie erhalten dem Leben den Jugendschein.“
Friedrich von Schiller
„Yes we Chor“: Schulchöre, Kinderchor, Kirchenchor des Vaters standen im Programmheft meiner Kindheit.
Mit der A capella–Formation „Die Barbers“ am musischen Pestalozzi-Gymnasium bin ich dann das
erste Mal im TV aufgetreten in „Bio’s Bahnhof“.
Ich lernte Klavier und Oboe, begann ein Gesangsstudium, anschliessend folgte das Hochschulstudium in München.
Liederabende und Kirchenkonzerte führten mich nach Österreich, in die Schweiz, nach Amerika, Kanada, Australien, Spanien, Portugal, Malta, Griechenland, Italien, Rumänien, Russland und Frankreich – die ersten Erfahrungen als Konzertsolist.
Von 1987 - 1995 war ich ständiger freier Mitarbeiter des Chor des Bayerischen Rundfunks. An der Universität Augsburg war ich 2 Jahre lang als Ausbilder im Fach Gesang für Lehramtsanwärter tätig.
1993 entstand die Einspielung der Markus Passion von Reinhard Keiser mit der Gruppe “Parthenia Vokal“ unter der Leitung von Christian Brembeck.
Hier bin ich als Evangelist zu hören, eine Rolle, für die ich auch in Passionen und Oratorien von J.S.Bach sehr häufig engagiert wurde.
Nach meinem Gesangstudium folgten erste Opernengagements am Freien Landestheater Bayern: (Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Eisenstein, Alfred (Die Fledermaus), Sancho Pansa (Der Mann von La Mancha). In Frankreich: Opéra-Théâtre de Metz Idomeneo (Idomeneo), in Spanien,Métropole Festival de Opera de Tenerife Don Ottavio (Don Giovanni)). Am Gärtnerplatz-Theater in München (Die beiden Blinden, Insel Tulipatan und Monsieur et Madame Denis, Die Liebe zu den drei Orangen).
Zu meinen wichtigsten Partien zählen: Don Ottavio, Don Giovanni, Tamino (Zauberflöte),, Alfredo (La Traviata), Max ( Der Freischütz), Freddy (My Fair Lady), Eisenstein, Alfred (Die Fledermaus), Edwin (Czardasfürstin), Tassilo ( Gräfin Mariza ), Barinkay (Der Zigeunerbaron) und Zarewitsch (Der Zarewitsch), Adam (Vogelhändler), Hans ( Die verkaufte Braut), Leopold (Weisses Rössel), Graf Zedlau ( Wiener Blut), Danilo ( Lustige Witwe), Symon (Bettelstudent),Paganini (Paganini). Niki (Walzertraum)
Vorhang, leichter Applaus
Und nochmal Mozart:
„Heiteren Sinnes muß man sein, zu was einen die Vorsehung bestimmt hat. Wie war das Leben schön.“
Von 1997 bis 2006 war ich Mitglied der Cross-Over-Formation „Die Jungen Tenöre“.
Mit 1,3 Millionen verkauften Tonträgern aus 9 Studioalben (siehe Diskografie), 1200 Konzerten und fast 300 Fernsehauftritten erreichte die Gruppe enormes Ansehen und gilt bis heute als das kommerziell erfolgreichste Klassik-Trio im Crossover Bereich.
Im Dezember 2006 feierte ich mit meiner langjährigen Lebensgefährtin, die Sängerin Beata Marti, öffentlich unsere Hochzeit in Carmen Nebels TV-Show. Trauzeugen waren 6 Millionen TV-Zuschauer.
Ende 2006 stieg ich bei den „Jungen Tenören“ aus. Mit 40 fühlte ich mich keineswegs alt. Aber man ist kein „junger“ Tenor mehr.
Zum Abschied kam meine erste Solo-CD „Du bist die Liebe“ (siehe Diskographie) bei Sony/BMG raus.
Vorhang, Applaus
„Die Oper ist ein Zirkus. Und wir Tenöre sind für den Drahtseilakt zuständig. Da kriegste zwar den meisten Applaus. Aber wehe, du fällst runter.“
René Kollo, 1993 in BUNTE
2008 folgte mit „Wo du hingehst…“(siehe Diskografie) eine CD mit geistlichen Liedern, die ich mit der Harfenistin Nora Sander einspielte. Gemeinsam mit Beata entstand im Jahr 2010 die CD “Musik kann keine Sünde sein“ (Filmschlager der 30er und 40er Jahre) mit der wir dann Deutschlandweit auf Tournee gingen.
Darauf folgten wieder diverse Engagements an verschiedenen Opernhäusern. Unter anderem am Stadttheater Pforzheim, am Theater Zwickau und Plauen, in den Rollen des Adam (Der Vogelhändler), Tassilo (Gräfin Mariza), Edwin (Csardasfürstin) , Hoffmann (Hoffmann’s Erzählungen) Ottavio (Don Giovanni), Max (Der Freischütz), Siegfried ( Die lustigen Nibelungen).
Ab und zu steche ich auch in See: Auf dem Traumschiff, der MS Deutschland, habe ich zahlreiche Konzerte gegeben.
Und immer wieder Crossover (vielleicht liegt’s an meinem Drang, Grenzen nicht zu akzeptieren, oder sie zumindest auszuloten): 2014 gründete ich die Formation
GROUP ACROSS.
Unsere erste CD, „SACRED SONGS“ entstand Ende 2014 in Eigenproduktion. Im November 2015 wurde GROUP ACROSS zum Künstler des Monats von MTR (MusikTräume) gewählt.
Vorhang, stärkerer Applaus
Um jetzt mal Goethe zu bemühen: „Alle diese vortrefflichen Menschen, zu denen Sie nun ein angenehmes Verhältnis haben, das ist es, was ich eine Heimat nenne.“
Diesen Satz sprach der Dichterfürst 1823. In ihm steckt viel Wahrheit und erklärt auch das Verhältnis zu meiner Wahlheimat Landshut. 2012 habe ich die Leitung der hiesigen Musikschule für ein paar Jahre übernommen, immer wieder gebe ich Konzerte in der Residenz.
Die Leidenschaft für das Dirigieren hat mich im Jahr 2015 dazu geführt, die Gesangsgruppe „Die Landshuter Vocalisten“ zu gründen. Mit dieser Formation bestreite ich zwei große Projekte pro Jahr als Dirigent. Mit diversen Veranstaltungen sind wir zu einer festen Kulturgröße in der Stadt geworden.
Zudem stehe ich auch weiter gemeinsam mit meiner Frau Beata Marti oder der Formation
GROUP ACROSS in verschiedenen Aufführungen auf der Bühne.
Mit meinen neuesten Projekt, dem
Stimm.Kunst.Werk.
habe ich mir den Traum einer eigenen Musikschule erfüll. Wobei, das
Stimm.Kunst.Werk. viel mehr als dies ist. Es ist vielmehr ein Raum zur künstlerischen Entfaltung geworden.
Schlussvorhang.
"Ob Bach, Mozart und Schubert, italienische Oper, bei Operetten, Musicals oder dem gehobenen Schlager - der Sänger Bernhard Hirtreiter bewegt sich stilsicher, souverän und mühelos zwischen den verschiedensten Musikgenres und den unterschiedlichen musikalischen Aufgaben.
Somit kann er seiner Vielseitigkeit und Kreativität bei all den sich selbst gestellten Aufgaben wie Singen, Unterrichten, Dirigieren, Koordinieren und Kreieren freien Lauf lassen."